In der derzeitigen Corona-Situation ist alles anders!
Normalerweise treffen sich die Kinder der Marburger Kinderfeuerwehren regelmäßig zu ihren Diensten im Feuerwehrhaus. Dort bereitet sich der Brandschutznachwuchs schon früh auf seine spätere Aufgabe vor. Spielerisch wird Wissen und handwerkliche Fertigkeiten vermittelt. Damit es im späteren Feuerwehralltag auch in stressigen Situationen sitzt. Möglichmacher sind die Kinderfeuerwehrwartinnen und Kinderfeuerwehrwarte der fünf Marburger Kinderfeuerwehren Löschtiger (Cappel), Feuerdrachen (Michelbach), Feuersalamander (Moischt), Feuerfüchse (Marbach) und den Löschifanten (westliche Stadtteile Elnhausen, Dagobertshausen, Wehrshausen, Haddamshausen, Cyriaxweimar und Hermershausen), die für lehr- und abwechslungsreiche Dienste sorgen. Über 50 Kinderfeuerwehrkinder gibt es in Marburg. Manchmal sind sie auch alle gemeinsam in der Stadt unterwegs; auf dem Grimm-Dich-Pfad zum Beispiel.
Trotz der Corona-Zwangspause geht es in den Marburger Kinderfeuerwehren weiter. Die standortbezogene „Feuerwehrpost“ liefert Quizaufgaben rund um die Feuerwehr und den Ort, Bastelvorschläge und vieles mehr direkt nach Hause. Es werden auch Online-Meetings angeboten, um Spiele wie z. B. Tabu online zu spielen.
Ein jährliches Highlight im Kinderfeuerwehrleben ist sicherlich das Absolvieren des vierstufigen Tatze-Abzeichens. Bei der Tatzeabnahme werden naturwissenschaftliche Kenntnisse, kulturelle Fragen und logischerweise auch Feuerwehrfragen gestellt. Können diese richtig beantwortet werden, gibt es die begehrte Auszeichnung in der dazugehörigen Stufe. Dieses Highlight steht aber wegen Corona „auf der Kippe“, denn die notwendige Vorbereitungszeit fehlt.
Das war auch der bastelbegeisterten Kinderfeuerwehrwartin Marita Schäfer aus Michelbach schnell klar. So wurde nach kurzem Überlegen ein „Tatze-Brettspiel“ geboren und liebevoll gestaltet. Die Straßen und Plätze gibt es tatsächlich in den Stadtteilen. Durch Würfeln kommt man voran, es spielen zwei Teams gegeneinander, aber jeweils im Team miteinander, um die Teamfähigkeit zu fördern. Jedes Team wird so zusammengestellt, dass die jüngeren Kinder, oder Kinder mit einer Einsteigertatze, von den älteren Kindern oder denen mit einer hohen Tatzestufe lernen können. Auf den bebilderten Eckfeldern ist Action angesagt, wie beispielsweise Lieder singen oder Gedichte aufsagen.
Nach Rücksprache mit den Betreuerteams bastelt Marita Schäfer nun schon an den Editionen der anderen Stadtteile. Gerne werden andere hessische Kinderfeuerwehren aufgefordert es ihr nachzumachen. Die Spiel- und Bastelanleitung erhalten Interessierte über die Stadtkinderfeuerwehr Marburg
Text / Foto: Marita Schäfer