Am Samstag hat der traditionelle Tag der Marburger Feuerwehren mitsamt der Wettkämpfe des Feuerwehr-Nachwuchses an der Mehrzweckhalle in Elnhausen stattgefunden. Als Sieger konnte Oberbürgermeister und Brandschutzdezernent Dr. Thomas Spies die gastgebende Jugendfeuerwehr auszeichnen.
In Anwesenheit von zahlreichen Ehrengästen, darunter Bürgermeister Dr. Franz Kahle und Stadtverordnetenvorsteherin Marianne Wölk, lobte OB Spies, dass das Ehrenamt der Freiwilligen Feuerwehr als ein ganz Besonderes – „sind Sie doch bereit, Ihre Gesundheit für Leib und Gut anderer Menschen einzusetzen“.
Das Treffen aller Stadtteilfeuerwehren findet meist bei einer Wehr statt, die ohnehin etwas zu feiern hat, erläuterte die Leiterin der Marburger Feuerwehr, Carmen Werner. In diesem Jahr fiel die Wahl auf den Stadtteil Elnhausen. Dort feiert der örtliche Feuerwehrverein sein 85-jähriges Bestehen. Auch wenn es sicher schon vor 1932 eine Feuerwehr in Elnhausen gab, datiert der Verein seine Anfänge in das Jahr des ältesten, noch existierenden Kassenbuches, berichtete der Vereinsvorsitzende und stellvertretende Wehrführer Frank Ackermann. Das Buch stammt aus dem Jahr 1932 und dient der Feuerwehr als Beleg ihres Bestehens seit jener Zeit.
„Es ist eine schöne Entwicklung. Alles hat mit einer Handspritze angefangen, heute haben wir zwei Löschfahrzeuge und sind eine schlagkräftige Feuerwehr“, sagte der Wehrführer und stellvertretende Vereinsvorsitzende, Harald Michel, nicht ohne Stolz. „Das erste Fahrzeug war ein Opel Blitz in den 1970er Jahren“, führte Frank Ackermann aus. In die gleiche Zeit fiel auch der Bau des eigenen Gerätehauses. 160 Mitglieder hat der Elnhäuser Verein heute, 29 Feuerwehrleute bilden die Einsatzabteilung, dazu kommen sieben Jugendliche.
Am frühen Nachmittag begannen die Wettkämpfe der Jugendwehren. Neun Nachwuchsabteilungen waren am Start. Stadtjugendfeuerwehrwart Felix Maeding freute sich über die große Beteiligung. Brandschutzdezernent Spies strich heraus, dass es ohne Jugendfeuerwehr bald keine Einsatzabteilungen geben würde. Der Oberbürgermeister dankte deshalb explizit denjenigen, die sich um die Jugendwehr kümmern. Die Jugendlichen selbst seien ja mit viel Spaß dabei und würden so an das Ehrenamt herangeführt, von dem auch sie später profitieren werden. „Wer heute mitgemacht hat, ist in jedem Fall ein Sieger“, betonte Oberbürgermeister Spies.
Bei den Wettkämpfen galt es für die Jugendlichen, in der Staffel Geschicklichkeit und Geschwindigkeit zu zeigen. Im feuerwehrspezifischen Teil demonstrierten sie den Stand der Ausbildung: Schläuche wurden ausgerollt und verbunden und dabei Hindernisse und Tunnel überwunden. Nach dem erfolgreichen Löschangriff galt es, Fingerfertigkeit beim Knoten zu zeigen.
Am Ende lagen die Gastgeber, die zugleich mit einem Durchschnittsalter von 15 Jahren das älteste Team stellten, mit 1366 Punkten an der Spitze der Jugendfeuerwehrteams. Auf den weiteren Plätzen folgten Cappel (1360) und Wehrda I (1342). Einen Pokal für das jüngste Team mit einem Durchschnittsalter von erst zwölf Jahren gab es für Wehrda II, die Mädchen und Jungen landeten im Wettbewerb auf Platz sechs.
Für die Erwachsenen stand an Festtag keine Prüfung ihrer Leistungsfähigkeit an. Aber feiern durften sie bei der Mehrzweckhalle ausgelassen bis tief in die Nacht. Am Sonntag öffnete das Festzelt für den Frühschoppen.
Quelle: Sabine Preisler
Pressesprecherin der Universitätsstadt Marburg